Tadaaa, der erste Gastbeitrag bei der Weltenbummlerin, die immer unterwegs ist. Heute bin ich zu Hause aber keines Falls untätig. Nein, heute möchte ich euch eine liebe Freundin vorstellen, die das Reisen genauso liebt, wie ich. Mehr noch: sie achtet auf nachhaltiges Reisen und möchte so bei ihren Abenteuern Entwicklungshilfe leisten. Ihre Website TripSpirit behandelt genau dieses Thema, stellt Projekte vor und erklärt, was Responsible Travelling (nachhaltiges Reisen) eigentlich ist.
Nun zu Lidijas Beitrag:
Nun zu Lidijas Beitrag:
Urlaub – die schönste
Zeit im Jahr! Wer freut sich nicht auf ein paar Wochen weg von zuhause, sich
erholen, die Seele baumeln lassen oder auch aktiv die Zeit verbringen, neue
Länder und Kulturen entdecken und Abenteuer erleben. Aber Urlaub kann auch mehr sein als „nur“ eine
Reise. Bedenkt man, dass 2013 weltweit ca. 1,087Milliarden Touristen gereist sind, ein Zuwachs von 5 Prozent zum Vorjahr, bietet das Reisen Schwellen- und Entwicklungsländern
eine große Chance Arbeitsplätze und Infrastrukturen zu schaffen, die dauerhaft
zur Entwicklung beitragen.
©privat |
Nachaltiges Reisen in den Flitterwochen
Mir persönlich ist dies erst
so richtig bei unserer Hochzeitsreise in Vietnam klar geworden. In Reiseführern
und online hatten wir nach den schönsten Routen und Orten geschmökert und waren dabei natürlich auch auf die wunderschöne
Bergregion Sapa im Norden Vietnams gestoßen. Hier gibt es für Wanderbegeisterte
malerische Routen vorbei an Reisterrassen, bunte Märkte bei denen die vielen
verschiedenen Ethnien ihre Waren anbieten und kleine Dörfer die noch
ursprünglich und traditionell geblieben sind. Besonders das „Ursprüngliche“ hatte
es uns angetan und so buchten wir eine 3-tägige Trekking Tour mit Homestay bei
einer Familie der Red Dao Minderheit. Die Buchung erfolgte über Sapa O‘Chau, ein von der Black Hmong Gemeinschaftgeführtes Social Enterprise.
In diesen 3 Tagen wurde
mit klar, dass neben der spektakulären Landschaft vor allem die Nähe zu der
lokalen Bevölkerung und ihrer Kultur für uns das besondere Erlebnis ausmachten.
Wir fühlten uns nicht nur wie Besucher, sondern wie Gäste, die familiär
aufgenommen wurden. Wir aßen, lachten und tranken mit unserer Gastfamilie; für
eine Hochzeit im Dorf wurden wir sogar in ihre traditionellen Trachten eingekleidet
und besorgten zusammen in den Wäldern Feuerholz für das Abendessen. Wir lernten
das Leben in den Dörfern Sapas aus nächster Nähe kennen und konnten so ein
tieferes Verständnis und Respekt für deren Kulturen entwickeln. Gleichzeitig
ermöglichten wir der Familie, neben der Landwirtschaft, ein zusätzliches
Einkommen.
Durch das Konzept der
Community Entwicklung hat sich Sapa O’Chau die Bildung und Förderung der ethnischen
Minderheiten auf die Fahne geschrieben. Ihr Projekt finanziert sich aus den
Trekking Touren & Homestays, dem Café und dem Verkauf von Handarbeiten.
Ziel ist es durch nachhaltigen Tourismus eine chancenreiche Zukunft für die
ethnischen Minderheiten in Sapa zu etablieren.
Dieses Projekt, die authentischen
Erlebnisse und einmaligen Eindrücke ließen mich nicht los und so entschied ich,
mich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen und eine Webseite ins Leben zu
rufen, die den nachhaltigen Tourismus als Entwicklungshilfe erörtert.
Das Projekt "TripSpirit"
Mit TripSpirit stelle ich soziale Projekte im nachhaltigen Tourismus vor, die gleichgesinnten Reisenden eine Übersicht
über die verschiedenen Aktivitäten geben und als Inspiration für die nächste
Reiseplanung dienen können. Dabei sind mir besonders Projekte wichtig, die die
Entwicklung der lokalen Bevölkerung unterstützen, aber dem Erhalt ihrer
kulturellen und natürlichen Schätze dienen.
Da der Tourismus einen
wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Welt darstellt – muss auch auf die Gefahr
und den Schaden durch unkontrollierten und schlecht gemanagten Massen-Tourismus
hingewiesen werden. In dem folgenden Infogram wird das Ausmaß von Tourismus auf
die Umwelt und die Kulturen verdeutlicht und die Ziele des nachhaltigen Reisens
erklärt.
Screenshot ©https://infogr.am/sustainable-tourism |
Nur durch nachhaltigen Tourismus,
der sich der Konservierung der natürlichen Ressourcen, der Wildtiere und der
kulturellen Vielfalt verpflichtet, können diese Reichtümer für zukünftige
Generationen erhalten werden.
Auch auf der ITB 2015 in
Berlin hatte ich die Gelegenheit mit einem Vertreter der GIZ über die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern im
nachhaltigen oder fairen Tourismus zu reden. Der Trend geht hin zu fairem Reisen. Ähnlich wie
bei Bio oder Fair-Trade Produkten wollen Menschen
bewusster reisen und die negativen Auswirken des Tourismus minimieren.
Von der Idee, dass
nachhaltiges Reisen der lokalen Bevölkerung viele Vorteile bringen kann, wenn
diese miteingebunden werden, bin ich durch meine persönliche Erfahrung in
Vietnam überzeugt. Außerdem empfinde ich diese Art zu reisen als Win-win-Situation,
da sich nicht nur dem Gastland Chancen eröffnen, sondern auch uns Reisenden neue
Perspektiven und einzigartige Erfahrungen eröffnet werden.
Danke Lidija für deinen Beitrag. Ich bin sehr froh das Thema "nachhaltiges Reisen" in meinem Blog ansprechen zu können. Wir Traveller können durch Projekte wie Sapa O’Chau unseren Teil zur Entwicklungshilfe leisten. Ich bin sehr gespannt auf die Meinungen meiner Leser und hoffe, dass sich auch andere Traveller zu diesem Thema äußern werden.
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